Mexiko ist in vielerlei Hinsicht ein Paradies. Sonne, Strand, entspannte Menschen, vergleichsweise günstige Mieten und ein Lebensgefühl, das viele Deutsche, Österreicher und Schweizer vermissen. Doch gerade wer in den beliebten Urlaubsregionen wie Tulum, Playa del Carmen oder Cancún eine Immobilie mietet, muss wissen: Die Mietkaution in Mexiko ist ein sensibles Thema.
Was viele Expats und Langzeitmieter nicht wissen oder verdrängen: Es ist in bestimmten Regionen mittlerweile zur regelrechten Gewohnheit geworden, die hinterlegte Kaution – den sogenannten „depósito“ – am Ende der Mietzeit nicht zurückzubezahlen. Und zwar selbst dann nicht, wenn der Mieter alles korrekt hinterlässt. Dieser Missstand betrifft nicht nur mexikanische, sondern auch zunehmend ausländische Eigentümer – und die schlimmsten Fälle häufen sich in Quintana Roo, insbesondere in Tulum.
Tulum: Wenn du deine Kaution vergisst, bist du selbst schuld
Wer sich heute in Tulum ein Apartment mietet, sollte keine Illusionen haben: Die Wahrscheinlichkeit, dass du deine Mietkaution in Mexiko – insbesondere in dieser Stadt – zurückbekommst, ist gering. In einschlägigen Facebook-Gruppen, in persönlichen Erfahrungsberichten und auf Plattformen wie Reddit oder Expat Exchange häufen sich die Geschichten von Mietern, denen nach Auszug der Zugriff auf ihre Kaution systematisch verweigert wurde – oft ohne jeden Grund.
Ein besonders abschreckendes Beispiel: die Immobilie Casa Terrace in der Avenida Tun Kul, angeblich betrieben von einem Patrik Zielinski. Hier berichten mehrere Mieter, dass sie ihre Kaution trotz ordnungsgemäßem Auszug nie wiedergesehen haben. Und das ist kein Einzelfall – sondern Teil eines Musters.

Wieso es keine Konsequenzen für Vermieter gibt
Der Grund, warum diese Masche so gut funktioniert, ist einfach: In Mexiko hast du als Mieter kaum rechtliche Handhabe, wenn du deine Mietkaution in Mexiko nicht zurückbekommst. Theoretisch kannst du natürlich einen Anwalt einschalten – aber in der Praxis lohnt sich das fast nie. Ein durchschnittlicher Anwalt verlangt für so einen Fall zwischen 10.000 und 30.000 Pesos, ganz zu schweigen von der Zeit, dem Papierkram und der Sprachbarriere.
Und jetzt kommt das Bittere: Selbst wenn du im Recht bist, musst du deinen Anwalt trotzdem bezahlen, auch wenn du die Kaution nicht wiederbekommst. Viele Vermieter wissen das ganz genau – und nutzen es systematisch aus.
Warum besonders Ausländer Ausländer betrügen
Ein Trend, der in den letzten Jahren auffällig wurde: Nicht nur mexikanische Eigentümer behalten die Kaution ein, sondern gerade ausländische Investoren – meist aus Kanada, Frankreich, Deutschland oder den USA – machen sich dieses „System“ zunutze. Sie wissen: Viele Expats wollen keinen Ärger, sprechen oft nicht genug Spanisch und verlassen das Land nach Ablauf der Miete wieder. Das perfekte Opfer also.
Im Beitrag über richtiges Verhalten in Mexiko haben wir bereits auf kulturelle Unterschiede und Fallstricke im Alltag hingewiesen – doch hier geht es nicht mehr um Etikette, sondern um Geld.
Was du tun kannst – und was nicht
Es gibt einige Dinge, die du vor Vertragsunterschrift unbedingt tun solltest:
– Lass dir den Vertrag schriftlich geben – auf Spanisch und, wenn möglich, auf Englisch.
– Bestehe darauf, dass im Vertrag genau steht, wann und unter welchen Bedingungen du deine Kaution zurückerhältst.
– Füge Klauseln ein, die klare Rückzahlungsfristen und mögliche Sanktionen bei Verweigerung definieren.
– Mach beim Ein- und Auszug ausführliche Fotos und Videos, auch von versteckten Bereichen (z. B. unter Spülen, hinter Vorhängen, Zustand der Klimaanlage etc.).
– Achte darauf, dass du eine Quittung für die Zahlung der Kaution erhältst – mit Unterschrift und Namen.
Diese Maßnahmen helfen dir nicht garantiert – aber sie erhöhen zumindest deine Chancen. In unserem Artikel „Immobilienkauf in Mexiko“ findest du zudem wichtige Hinweise, wie du Eigentümer und Hintergründe besser prüfen kannst.

Was tun, wenn die Mietkaution in Mexiko einbehalten wird?
Es ist die bittere Realität: Selbst wenn du alles richtig machst, bekommst du deine Mietkaution in Mexiko in manchen Regionen einfach nicht zurück. Du hast das Apartment geputzt, pünktlich abgegeben, nichts beschädigt – und trotzdem stellt sich der Vermieter plötzlich tot. Nachrichten bleiben unbeantwortet, Ausreden kommen, man sei „gerade nicht in Mexiko“ oder müsse „mit dem Anwalt Rücksprache halten“. Es ist ein bekanntes Spiel.
Rechtlich bist du chancenlos – zumindest in der Praxis
Mexiko hat kein Mieterschutzgesetz wie Deutschland. Der Mietvertrag ist zivilrechtlich bindend, aber ohne Durchsetzungsmechanismen läuft er oft ins Leere. Du kannst natürlich Klage einreichen – aber du musst den Anwalt bezahlen, und dieser kostet oft mehr als die Kaution selbst. Gerichtskosten, Schriftstücke, notarielle Beglaubigungen – all das trägt der Kläger. Die meisten Vermieter wissen genau, dass du es nicht durchziehen wirst.
Zwar sieht das mexikanische Zivilrecht grundsätzlich vor, dass eine hinterlegte Kaution nach Auszug und Prüfung der Wohnung zurückgegeben werden muss (Código Civil Federal, Art. 2414–2436), doch was auf dem Papier steht, hat mit der Realität oft wenig zu tun. Und regionale Unterschiede machen es noch schwieriger – in Bundesstaaten wie Quintana Roo ist der Rechtsweg besonders mühselig.
Was wirklich hilft: Konfrontation, Öffentlichkeit, Vorbereitung
Du kannst aber trotzdem etwas tun – nicht über das Gesetz, sondern über kluge Strategien:
– Sprich die Kaution schon vor Einzug konkret an. Sei nicht höflich, sondern direkt: „Ich habe gehört, dass viele Eigentümer die Kaution nicht zurückzahlen – wie stellen wir sicher, dass das hier nicht passiert?“
– Nenne Namen, zeige, dass du Bescheid weißt. Du kannst Beispiele wie Casa Terrace oder andere Fälle erwähnen. Wer merkt, dass du informiert bist, überlegt es sich zweimal.
– Drohe nicht mit Anwalt, sondern mit Sichtbarkeit. Vermieter fürchten nicht den Anwalt, sondern eine Google-Rezension, eine Facebook-Warnung oder einen Eintrag auf Airbnb. Nutze das.
– Nutze soziale Netzwerke. In Gruppen wie „Expats in Tulum“, „Playa del Carmen Renters“ oder „México Expat Forum“ berichten viele über ähnliche Erfahrungen. Teile deine Geschichte, wenn du betrogen wirst.
Wer an der Riviera Maya mietet, sollte sich keine Illusionen machen. In unserem Beitrag über die Sicherheit an der Riviera Maya 2025 wird deutlich, dass die Region nicht nur schöne Strände bietet, sondern auch Abzocke auf hohem Niveau – nicht nur auf der Straße, sondern auch im Wohnungsmarkt.
Typische Taktiken der Eigentümer – und wie du sie erkennst
Einige Muster sind besonders auffällig:
– Der Vertrag wird mündlich gemacht oder in WhatsApp verfasst – niemals akzeptieren.
– Du bekommst zwar ein PDF, aber ohne Unterschrift oder mit „gekürztem“ Namen.
– Die Wohnung ist nicht auf den Namen des Vermieters registriert – du zahlst an eine „Verwaltung“.
– Die Rückgabe der Kaution wird vage formuliert („nach Prüfung“ – aber ohne Frist oder Kriterien).
– Bei Auszug ist plötzlich niemand mehr erreichbar.
Auch hier hilft nur eins: Dokumentation, schriftliche Vereinbarungen, klare Kommunikation. Wer das ignoriert, verliert. Und genau deshalb ist die Fokus-Keyphrase Mietkaution in Mexiko nicht nur eine Google-Suche, sondern ein Überlebensbegriff für alle, die langfristig mieten wollen.
Regionen mit hohem Risiko – und wo es besser läuft

Basierend auf Berichten von Mietern, Anwälten und Expats lassen sich folgende Muster erkennen:
Hohes Risiko:
– Tulum
– Playa del Carmen
– Cancún
– Sayulita
– San Miguel de Allende (zunehmend bei Luxuswohnungen)
Geringeres Risiko:
– Mérida
– Oaxaca-Stadt
– Xalapa
– Puebla
– Querétaro
In weniger touristischen Städten, wo der Mietmarkt nicht von Spekulation und schnellen Renditen dominiert wird, ist das Risiko deutlich geringer. In unserem Artikel über Leben in Xalapa zeigen wir, warum genau diese Regionen attraktiver und fairer sein können.
Fazit: Die Mietkaution in Mexiko ist keine Sicherheit – sondern ein Risiko
Wer in Mexiko ein Haus oder Apartment mietet, erwartet vielleicht europäische Standards, klare Abmachungen und ein gewisses Grundvertrauen. Doch gerade in touristisch überlaufenen Regionen ist das oft ein gefährlicher Irrtum. Denn die Mietkaution in Mexiko ist in vielen Fällen keine Sicherheit für den Mieter – sondern ein willkommenes Geschenk für den Vermieter.
Besonders in Tulum, Playa del Carmen oder Cancún ist es beinahe schon zur Routine geworden, dass Vermieter die Kaution einbehalten – ganz gleich, wie sauber, pünktlich und korrekt der Mieter das Objekt zurückgibt. Und wer dann glaubt, er könne sich rechtlich wehren, steht schnell vor der Erkenntnis, dass er mehr Geld für den Anwalt zahlen müsste, als er je wiedersehen wird.
Deshalb ist der wichtigste Ratschlag: Vorsorge ist deine einzige Verteidigung. Lass dir alles schriftlich geben. Unterschriften, Rückzahlungsbedingungen, Fristen, Foto- und Videoaufnahmen – all das kann im Ernstfall den Unterschied machen. Und am besten: Wähle Regionen, in denen der Immobilienmarkt weniger verdorben ist.
Mexiko bleibt ein wunderschönes Land mit herzlichen Menschen und hoher Lebensqualität. Aber genau wie in jedem Paradies gibt es auch hier Schlangen im Gras – und leider sitzen einige davon auf den Balkonen von Luxusapartments. Wer mit offenen Augen mietet, kann viel gewinnen. Wer blind vertraut, verliert sehr schnell.